Pommbags: Flüchtlinge nähen bunte Beutel – Verteilung beim Energiefest voller Erfolg
Abwechslung im tristen Alltag: In der Pommernanlage nähten Flüchtlinge unter Anleitung „Pommbags“, Taschen aus recyceltem Material.
Routiniert bedient Christa Flecke die Nähmaschine. Die Nadel saust über den bunten Stoff. „So, jetzt bist du dran“, sagt sie zu Valbona Halimhamiti und zeigt auf die Nähmaschine. Die junge Frau aus Albanien ist erst noch ein bisschen zurückhaltend, setzt sich dann aber doch an den Arbeitsplatz und lächelt als die erste Naht an der Stofftasche fertig ist.
Die bunten Beutel wurden Pommbags getauft und sollen Einzug in den Alltag von Wolfhagen erhalten. „Bag“ ist Englisch und heißt Tasche und „Pomm“ spielt auf die Pommernanlage an, in der viele der Flüchtlinge leben, die bei der Herstellung helfen.
„Wir wollen den Flüchtlingen, die in den Aufnahmelagern wenig zu tun haben, eine Beschäftigung geben“, sagt Bijan Otmischi, der beim Landkreis Kassel für die Integration der Flüchtlinge zuständig ist. „Durch das Nähen kommen sie in den Austausch mit Wolfhagern und lernen auch ein bisschen die Sprache.“
Auf die Idee mit den Stoffbeuteln kam Otmischi in Afrika: „Schon am Flughafen bekommt man häufig Beutel aus schönen Stoffen geschenkt.“ Für die Pommbags haben die Organisatoren alte Stoffe besorgt, die sie jetzt recyclen. Auch alte Jeans oder Kaffee-Verpackungen kommen zum Einsatz. Somit entstehen kaum Kosten.
Beim Energiefest auf der Pommernanlage wurden die Beutel gegen Spende abgegeben – mit großem Erfolg. Nach gut drei Stunden hatten bereits alle Beutel glückliche neue Besitzer gefunden. Da die Pommbags so viel Zuspruch fanden, werden wohl in Zukunft weitere Beutel in Produktion gehen. :o)