Ausstellung ade – Ein Fazit
Im Himmel ist die Hölle los? Von wegen! Oder andererseits: Ja, doch! Aber von vorn.
Gut zweieinhalb Wochen weilte die Ausstellung „Die Hälfte des Himmels“ in der Kulturhalle. Frauen und Gewalt, ein Blick aufs Frausein – aus etwas Hässlichem wie dem Thema Gewalt etwas Schönes machen, das war die Intention der Künstlerin Annette Schiffmann. Das ihr das mehr als gelungen war, konnten wir für uns an jedem Tag aufs Neue erleben. Was leider fehlte war das Entscheidende: Die Besucher. Ein bis zwei Leute pro Tag, an zwei Terminen kam gar niemand. Einzig der Abschluss am Wahlsonntag war mit ca. 30 Interessierten gut besucht.
Immerhin bei den Schülern traf die Ausstellung auf großes Interesse. Wenn auch in einer Weise, die wir uns nicht erträumt haben. Die wenigen Klassen, die sich näher mit der Ausstellung befassten, schienen vor allem an der ausgelegten Ware Interesse zu finden. So ging neben einem MP3-Player auch gleich noch ein Ausstellungskatalog „auf Wanderschaft“ in fremde Taschen. Das hinterlässt bei uns mehr als einen faden Beigeschmack.
Wie hätten wir mehr Besucher für die Ausstellung gewinnen können? Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Sie war – so wurde uns mehrfach beschieden – überdurchschnittlich häufig in der Presse, wir haben die Innenstadt mit Plakaten gepflastert, Flyer ausgelegt und verteilt, die Kunstinteressierten im Umkreis persönlich eingeladen, alle Lehrer angeschrieben, viele regionale Frauenorganisationen auf die Ausstellung hingewiesen, über Mailverteiler die Leute angesprochen. Und dennoch scheinen wir einfach nur wenige – zu wenige – Leute erreicht zu haben. Oder liegt es garnicht an uns? Haben die Wolfhager vielleicht einfach keine Lust auf „schwere Kunst“? Oder keine Zeit? Oder beides?
Dabei geht das Thema eigentlich jeden an. Denn wie sagte Frau Schiffmann so schön: „Gewalt kann jedem passieren – sie sollte keinem passieren.“ Die Enttäuschung unsererseits ist entsprechend groß. So viel Arbeit und investierte Zeit für so wenig Resonanz. Ob wir es wieder machen würden? Ganz bestimmt! Fragt sich nur wann – und wo!