Die Welt FAIRändern mit Glücksbohnen – Ein Selbstversuch

Vorgestern haben wir auf dem Weihnachtsmarkt in Warburg eine tolle Idee aufgeschnappt. Die (eigene) Welt FAIRändern – mit Glücksbohnen.

Das Prinzip ist ganz einfach: Du steckst Dir morgens eine Handvoll Bohnen in die linke Hosentasche. Immer wenn Du während des Tages etwas Schönes erlebst, wenn Dir etwas Freude bereitet oder wenn Du einen Glücksmoment empfindest, nimmst Du eine Bohne aus der linken Hosentasche und gibst sie in die rechte.

Gesagt, getan, bin ich heute mit einer Handvoll Bohnen losgezogen. Hier der Erlebnisbericht von meinen ganz eigenen Bohnen-Glücksmomenten:

Bohne 1
Das ganze Wochenende haben wir gebibbert. Heute Morgen endlich die Frohe Botschaft vom Stadtanzeiger: Unser Artikel über die Ladenschliessung wird doch noch abgedruckt – juhu! ;o)

Bohne 2
Ein betagter, leicht verzweifelt wirkender Herr betritt den Laden. Sein Problem: Der Tesaroller machts nicht mehr. Einige Handgriffe und etwas gutem Zureden später läuft er wieder. Und das Beste: Die neue Tesarolle gabs gratis obendrauf. Wieder einen Menschen glücklich gemacht. Nein, halt: Zwei! ;o)

Bohne 3
Erste Ladung Glücksbohnen verteilt. Und gemerkt: Das macht Freude. Nicht nur dem Beschenkten. Die überraschte Dame fand die Idee ganz toll. Und will die Geschichte zu Hause gleich ihren Kindern vorlesen. Na, wenn da mal übermorgen nicht die halbe Schule mit Bohnen in den Taschen rumläuft… *lach*

Bohne 4
Ich darf immer wieder aufs Neues feststellen Meine Frau ist schon süß. Besonders wenn Sie komisch guckt. Da kann ich mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Sie grummelt dann zwar ein bißchen, aber schließlich: Lächelt Sie gaaanz süß zurück. Na, wenn das keine Bohne wert ist… ;o)

Bohne 5
Begrüßung durch unsere zwei Fellmonster. Hach, Hunde sind schon herrlich. Freuen sich jedes Mal aufs Neue wie doof, wenn Herrchen (Frauchen) nach Hause kommen. Muss man einfach lieb haben. .o)

Bohne 6
Unser Riesenkarnickel Peter ist ein ganz lieber. Lässt sich heute minutenlang seelenruhig streicheln. Und guckt einen dabei mit seinen prechwarzen Augen hoffnungsvoll an: „Wann gibt’s Futter?“ fragen sie. Dieses Fellmonster frißt uns noch die Haare vom Kopf. Süß isser trotzdem. *G*

Bohne 7
Eine Dienstbotenfahrt später befinde ich mich wieder auf dem Heimweg. Ich halte einer plötzlichen Eigebung folgend nochmal an. Wenige Sekunden später badet die tiefstehende Sonne alles in ein feuerrotes Licht. Ich schließe die Augen und lasse die Wärme zu meinem Herzen wandern. Es sind Momente wie diese, die man nicht vergisst. Und die man doch nur allzu leicht an sich vorüberziehen lässt…. ;o)

Bohne 8
Ach ja, dass allabendliche Essensritual. Kochen für uns und nebenbei die Futtertröge für unsere Hunde klarmachen. Und sobald Frauchen nach Hause kommt: Alles hübsch anrichten und gemeinsam ganz gemütlich futtern – herrlich. Ein Wettessen gegen unsere Hunde würden wir übrigens haushoch verlieren: Die sind meist fertig, während wir kaum einen Bissen getan haben. Unfassbar! *G*

Bohne 9
Wohlig müde vom Abendessen und dem obligatorischen Spaziergang kommen die Sinne allmählich zur Ruh. Jetzt noch ein bißchen absacken vor dem PC und schon geht ein betriebsamer Tag allmählich seinem wohlverdienten Ende zu! ;o)

Bohne 10
Pico vergewissert sich mit Blick durch die Schlafzimmertür noch einmal, dass Herrchen und Frauchen wohlbehalten in ihrem Bettchen liegen. Die liegen derweil leicht angekuschelt unter mehreren Lagen von Decken und lassen den Mann im Mond sein letztes Liedchen trällern… nun schlaf auch Du… Gute Nacht! ;o)

Mein erstes Fazit: Ich habe gelernt, den kleinen Glücksmomenten wieder mehr Achtsamkeit schenken. Das ist vieel Wert. Was sich im Laufe der nächsten Tage sonst noch alles ergibt? Ich bin gespannt! In jedem Falle: Holt Euch auch ein paar Bohnen für die linke Hosentasche – es lohnt sich!

Gegen die systematische Überwachung im Internet: Ein Aufruf

500 Schriftsteller fordern das Recht auf die Unverletzlichkeit des Individuums auch im Internet ein.

In den vergangenen Monaten ist ans Licht gekommen, in welch ungeheurem Ausmaß wir alle überwacht werden. Mit ein paar Maus-Klicks können Staaten unsere Mobiltelefone, unsere E-Mails, unsere sozialen Netzwerke und die von uns besuchten Internet-Seiten ausspähen. Sie haben Zugang zu unseren politischen Überzeugungen und Aktivitäten, und sie können, zusammen mit kommerziellen Internet-Anbietern, unser gesamtes Verhalten, nicht nur unser Konsumverhalten, vorhersagen.

Eine der tragenden Säulen der Demokratie ist die Unverletzlichkeit des Individuums. Doch die Würde des Menschen geht über seine Körpergrenze hinaus. Alle Menschen haben das Recht, in ihren Gedanken und Privaträumen, in ihren Briefen und Gesprächen frei und unbeobachtet zu bleiben.

Dieses existentielle Menschenrecht ist inzwischen null und nichtig, weil Staaten und Konzerne die technologischen Entwicklungen zum Zwecke der Überwachung massiv missbrauchen.

Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr. Deshalb müssen unsere demokratischen Grundrechte in der virtuellen Welt ebenso durchgesetzt werden wie in der realen.

  • Überwachung verletzt die Privatsphäre sowie die Gedanken- und Meinungsfreiheit.
  • Massenhafte Überwachung behandelt jeden einzelnen Bürger als Verdächtigen. Sie zerstört eine unserer historischen Errungenschaften, die Unschuldsvermutung.
  • Überwachung durchleuchtet den Einzelnen, während die Staaten und Konzerne im Geheimen operieren. Wie wir gesehen haben, wird diese Macht systematisch missbraucht.
  • Überwachung ist Diebstahl. Denn diese Daten sind kein öffentliches Eigentum: Sie gehören uns. Wenn sie benutzt werden, um unser Verhalten vorherzusagen, wird uns noch etwas anderes gestohlen: Der freie Wille, der unabdingbar ist für die Freiheit in der Demokratie.

Wir fordern daher, dass jeder Bürger das Recht haben muss mitzuentscheiden, in welchem Ausmaß seine persönlichen Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden und von wem; dass er das Recht hat, zu erfahren, wo und zu welchem Zweck seine Daten gesammelt werden; und dass er sie löschen lassen kann, falls sie illegal gesammelt und gespeichert wurden.

Wir rufen alle Staaten und Konzerne auf, diese Rechte zu respektieren.

Wir rufen alle Bürger auf,  diese Rechte zu verteidigen.

Wir rufen die Vereinten Nationen auf, die zentrale Bedeutung der Bürgerechte im digitalen Zeitalter anzuerkennen und eine verbindliche Internationale Konvention der digitalen Rechte zu verabschieden.

Wir rufen alle Regierungen auf, diese Konvention anzuerkennen und einzuhalten.

Bitte verbreiten. Bitte mitmachen. Es liegt an uns.

(K)eine Revolte in Wolfhagen oder Ein neues Treffen steht an

Stellt Euch vor es ist Revolte und (fast) keiner geht hin. So oder so ähnlich kommen wir uns gerade vor. Ganze 17 Revoltierende haben heute den Weg ins Kino gefunden. Das ist wenig. Zu wenig. Selbst die 250,00 Euro Hauptgewinn haben nicht gezogen. Mit anderen Worten: Experiment gescheitert.

Doch selbst solchen Rückschlägen wohnt ein Keim von Hoffnung inne. Denn: Drei neue Mitstreiter wollen sich mit uns auf den Weg der FAIRänderung begeben. Das hat uns Mut gemacht, ein weiteres Treffen zu planen.

Wir wollen uns am Dienstag, den 10. Dezember um 19:00 Uhr im Hotel & Restaurant „Zum Schiffchen“ (Hans-Staden-Str. 27) treffen. Eine feste Tagesordnung gibt es nicht.

Im Vordergrund werden stehen:

  • Brainstorming: Welche Aktionen sollen wir 2014 planen und umsetzen.

  • Umgestaltung von Schreibwaren Schomburg in einen Umsonstladen.

  • Informieren über die Arbeiten mit den Flüchtlingskindern in Gasterfeld.

Interessierte Gäste können gerne eigene Ideen und Vorstellungen mitbringen!

IMG_2799

IMG_2807