Worte sagen mehr als 1000 Blicke oder Unser Plakat zu Wörtern und Wendungen aus der neoliberal geprägten Sprache der Gegenwart
Neoliberale Politik verwendet eine verwirrende Vielfalt an Wörtern und Wendungen. Sprache erschafft Realitäten, sie ändert das Denken und Handeln von Menschen. Im neoliberalen Sprachgebrauch nennt sich das „Mentalitätswandel“. Welche Wörter und Wendungen werden benutzt, um diesen Wandel durchzusetzen? Und: Wie häufig?
Ziel unserer Arbeit war es, die häufigsten Begriffe zu sammeln und sie anschließend via Google auf ihre (internet)mediale Präsenz zu untersuchen. Als Grundlage dienten uns Reden von Politikern, Wirtschafts-wissenschaftlern & Bankern sowie Presseartikel, Blogs und Kommentare. Die so gewonnenen Daten haben wir zu guter Letzt via Wordle in eine Tag-Cloud verwandelt. Bitte beachten: Die Schriftgröße korreliert mit den Treffern – je häufiger ein Begriff genannt wurde, umso größer die Schrift.
Insgesamt 174 neoliberal geprägte Begriffe wurden aufgenommen. Der häufigste Begriff war „die Märkte“ mit 25.800.000 Treffern. Mit 552 haben die „Belegschaftsaltlasten“ die wenigsten Treffer. Alle Begriffe zusammen hatten 195.382.884 Treffer. Die häufigste Nennung aus der Reihe „Unwörter des Jahres“ wies die „Ich-AG“ mit 3.580.000 Treffern auf. Guido Westerwelles Satz „Leistung muss sich wieder lohnen“ ist mit 3.280.000 Treffern, der häufigste Satz aus Politikermund. Die von Angela Merkel ausgerufene „marktkonforme Demokratie“ kommt auf 24.300 Treffer.
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